
© Judenkonzole Wetzlarer Dom, wikipedia.org
Geschichte und Transformation einer Verschwörungserzählung
Der italienische „Maler“ Giovanni Gasparro veröffentlichte zum Todestag Simon von Trients 2020, mitten in der Coronapandemie, ein verstörend antisemitisches Machwerk: Jüdisch-stereotypisierte Personen werden bei der Marterung eines vermeintlich gekreuzigten Kleinkindes dargestellt. Gasparro nimmt hier eindeutig Bezug auf ein tausendjähriges ebenso altes wie wirkmächtiges Narrativ: Ritualmord als inszenierter Christusmord. Doch warum wirkt diese Erzählung von DEN Juden als mit dem Teufel im Bunde stehende vermeintliche Gottesmörder in unterschiedlichen Versionen und immer wieder aktualisiert bis in unsere Zeit hinein? Der Vortrag widmet sich nicht nur dieser Frage, sondern wird kirchen-, kultur- und theologiegeschichtliche Zusammenhänge aufzeigen, die den diskriminierenden und gewaltvollen Zugriff der christlichen Mehrheitsgesellschaft auf die jüdische Minorität über die Jahrhunderte zu verstehen helfen.
| Kursnr. | 26-AK-016 |
| Beginn | So., 19.04.2026, 17:00 - 18:30 Uhr |
| Veranstaltungsort | Burkardushaus - Tagungszentrum am Dom, Am Bruderhof 1, 97070 Würzburg |
| Kosten | 8,00 € / ermäßigt 6,00 € |
| Referent*in(en) |
Prof. Dr. Roland Cerny-Werner
Patristik und Kirchengeschichte, Universität Salzburg |
| Anmeldung | erforderlich bis 03.04.2026 |
Kursort
Würzburg, Burkardushaus
Am Bruderhof 197070 Würzburg