
© Design: Jochen Tratz, Illustrationen: melita, Adobe Stock
Film und Gespräch aus unserer Reihe „Sind wir alle gleich? Wie um Menschenrechte gerungen wird"
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Das statuiert die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 kraftvoll gleich in ihrem ersten Artikel. Doch gerade die Anerkennung der Gleichheit der Menschen ist keine angeborene Selbstverständlichkeit, sondern musste (und muss) immer erst erkämpft werden, gesellschaftlich wie individuell. Auf der Leinwand werden die so errungenen Menschenrechte konkret und sichtbar gemacht. Die Filmreihe greift exemplarisch in fünf Themenfeldern das Ringen um Gleichheit und Menschenrechte auf und lädt zur Auseinandersetzung ein.
19.04.2023
Politische Ungleichheit
Die göttliche Ordnung
Spielfilm | Schweiz 2016 | 96 Min
Regie: Petra Volpe
In der „göttlichen Ordnung“, die in der Schweiz herrschte, bevor am 7. Februar 1971 per Volksabstimmung die Vorlage zur Einführung des Frauenstimmrechts angenommen wurde, war der Mann von Rechts wegen das Oberhaupt der Familie, Frau und Kinder waren ihm unterstellt. Der Film schildert diesen Wandel anhand einer Frauenfigur (Marie Leuenberger), die in den 1970er-Jahren ihr Hausfrauendasein in einem Dorf im Appenzellischen unter dem Einfluss der Debatte um das Frauenwahlrecht hinterfragt und zur sanften Streiterin für die Sache wird.
Gespräch mit Prof. Dr. Carina Lüke, Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät für Humanwissenschaften, Universität Würzburg
Weitere Termine:
03.05.2023
Ungleichheit der Geschlechter
Nasrin
Dokumentarfilm | USA 2020 | 92 min
Regie: Jeff Kaufman
Gefilmt im Iran von Frauen und Männern, die für diesen Film eine Verhaftung riskierten. NASRIN ist ein eindringliches Porträt einer der mutigsten Menschenrechtsaktivistinnen und politischen Gefangenen der Welt, Nasrin Sotoudeh, und der bemerkenswert widerstandsfähigen Frauenrechtsbewegung im Iran.
Gespräch mit Dr. Sepehr Arbabi Bidgoli, Universitätsklinikum Würzburg
17.05.2023
Soziale Ungleichheit
Angst essen Seele auf
Melodram | Deutschland 1974 | 93 Min
Regie: Rainer Werner Fassbinder
An Einsamkeit und gesellschaftlicher Isolierung entzündet sich die Beziehung zwischen einer Witwe und einem 20 Jahre jüngeren marokkanischen Gastarbeiter. Ihre wahre Belastungsprobe aber erlebt die Verbindung erst, als sie in Form einer bürgerlichen Ehe institutionalisiert werden soll. Melodram, das mit kühler Brillanz die Mißachtung von Minderheiten und die Mechanismen sozialer Unterdrückung analysiert. Zugleich populär und bitter-ironisch erzählend, sucht Fassbinder ein breites Publikum, ohne persönliche Obsessionen zu verleugnen und ohne an kritischer Schärfe zu verlieren.
Gespräch mit N.N.
31.05.2023
Rassismus und Ungleichheit
Ein Dorf sieht schwarz
Spielfilm | Frankreich 2017 | 94 Min
Regie: Julien Rambaldi
Frankreich 1975: Seyolo Zantoko ist Arzt und stammt aus dem Kongo. Als er einen Job in einem kleinen Kaff nördlich von Paris angeboten bekommt, beschließt er, mit seiner Familie umzuziehen. Sie erwarten Pariser Stadtleben, treffen aber auf Dorfbewohner, die zum ersten Mal in ihrem Leben einem afrikanischen Arzt begegnen und alles tun, um den „Exoten“ das Leben schwer zu machen. Aber wer mutig seine Heimat verlassen hat und einen Neuanfang in einem fremden Land wagt, lässt sich so leicht nicht unterkriegen...
Gespräch mit N.N.
14.06.2023
Kolonialismus und Ungleichheit
Und dann kam der Regen
Filmdrama | Spanien 2010 | 104 Min
Regie: Icíar Bollaín
Ein Filmteam dreht in Bolivien einen Film über die Ankunft von Christoph Kolumbus in der „neuen Welt“. Die Rollen der „historischen“ Indios werden mit indigenen Darstellern besetzt, die ihrerseits aber mit dem Widerstand gegen aktuelle Unterdrückungsmechanismen beschäftigt sind. Vor allem der Konflikt um die Nutzung des Regenwassers entwickelt sich zunehmend explosiv. Ein bildgewaltiges, vorzüglich gespieltes Drama, das im Rahmen einer klug konstruierten Film-im-Film-Geschichte auf mehreren Ebenen über vergangene und gegenwärtige Formen von Ausbeutung reflektiert.
Gespräch mit Prof. Dr. Michelle Becka, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Würzburg
In Zusammenarbeit mit | AV-Medienzentrale der Diözese Würzburg, mit dem Programmkino Central, dem Institut für Philosophie der Universität Würzburg und dem Referat für Interreligiösen Dialog und Weltanschauungsfragen der Diözese Würzburg |
Kursnr. | 23-AK-043 |
Beginn | Mi., 19.04.2023, 20:30 - 22:30 Uhr |
Veranstaltungsort | Central im Bürgerbräu, Frankfurter Str. 87, 97082 Würzburg |
Kosten | Eintritt Kino |
Referent*in(en) |
Prof. Dr. Carina Lüke
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Downloads |
Veranstaltungsflyer
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Anmeldung | nicht erforderlich telefonische Kartenreservierung beim Central im Bürgerbräu unter: 0931/78011057, www.central-bb.de |
Kursort
Würzburg, Programmkino Central
Frankfurter Str. 8797082 Würzburg