
© Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 329. (fol. 21 v)
Warum wurde die mittelalterliche Lyrik gesungen?
Diese Frage spielte in der Forschung kaum eine Rolle, wenn man vom generellen Verweis auf den traditionellen Zusammenhang von Lyrik und Musik absieht. Solche allgemeinen Überlegungen bleiben unbefriedigend, wenn man an die Sangspruchdichtung denkt. Denn in ihr wurden komplexe Minnereflexionen, selbst für Kenner nur schwer nachvollziehbare theologische Spekulationen oder religiöse und didaktische Unterweisungen, politische Themen und naturkundliches Wissen gesungen und nicht gesprochen oder wenigstens parlando vorgetragen. Dazu erschwerten ausgefallene Bilder und artifizielle Strophenformen, die nicht selten zu außergewöhnlichen Reimen und einer sperrigen Syntax führten, das Textverständnis. Ihm wäre eine deklamatorische Präsentation entgegengekommen. Dennoch hielt man im Mittelalter bei den Sangsprüchen am Gesangsvortrag fest. Der Vortrag versucht, dafür eine Begründung zu geben. Sie läuft deswegen unter dem Titel „Eine andere Geschichte“, weil sich die Antwort auf die aufgeworfene Frage von den vorliegenden allgemeinen Erwägungen deutlich abhebt.
| In Zusammenarbeit mit | Kolleg "Mittelalter & Frühe Neuzeit" Universität Würzburg |
| Kursnr. | 21-AK-068 |
| Beginn | Do., 11.11.2021, 19:00 - 20:30 Uhr |
| Veranstaltungsort | |
| Kosten | Eintritt frei |
| Referent*in(en) |
Prof. Dr. Johannes Janota
Augsburg |
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Flyer
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| Anmeldung | erforderlich bis 09.11.2021 |