Sichtbares und Unsichtbares aus der Vergangenheit
Wie der Titel schon sagt, begegneten die insgesamt über 100 Teilnehmenden, auf dem Weg durch die Würzburger Innenstadt sichtbaren und unsichtbaren jüdischen Erinnerungszeichen aus mehreren Jahrhunderten. Sie sind oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, z.B. die Spuren der Familie von Hirsch in der Ebracher Gasse 6. Wohingegen die Einfassung der Mesusa (längliche Kapsel am Türpfosten mit einer Pergamentrolle mit Abschnitten aus der Tora) in der Bibrastraße 6 beim Eingang der ehemaligen ILBA (Israelitische Lehrerbildungsanstalt) deutlich zu sehen ist.
Seit Kurzem gibt es einen Erinnerungsort ILBA, derzeit ist der Besuch der vier Erinnerungstafeln, die die Abläufe bis zur Zerstörung 1945 beschreiben, während der täglichen Geschäftszeiten des Katholikentagsbüros möglich - einfach läuten und Sie werden rein gelassen. Dieser Gedenkort ist nicht ganz einfach zu finden - links im Treppenhaus. Aber es war viele Jahrzehnte ein zentraler Ort jüdischen Lebens in Würzburg und über die Stadtgrenzen hinaus weit bekannt.
Der Platz an dem die ehemalige Synagoge stand birgt viele Geschichten, die Dr. Riccardo Altieri, der Leiter des Johanna-Stahl-Zentrums, anschaulich und lebendig erzählt.
Ein Zwischenstopp wurde am Paradeplatz beim Gedenkort für die durch die Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Sinti und Roma gemacht. Der Weg zum Bischofshaus Würzburg ist nicht weit. Dort befand sich während der nationalsozialistischen Herrschaft direkt gegenüber das sogenannte „Braune Haus“ der NSDAP. Abschließend ging die Gruppe zum Untern Marktplatz, wo sich im Mittelalter das jüdische Viertel befand.
Am 5. Mai 2025 gibt es wieder die Gelegenheit an dieser Führung teilzunehmen.
Anmeldungen sind am Januar online möglich.
Bericht von Dr. Regina Augustin



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