heute morgen beim Frühstück kamen mir die Tränen.
Ich hatte von Menschen gelesen, die in der Kirche arbeiten und heute in der Aktion „outinchurch“ öffentlich machen, dass sie zu ihrer nicht-hererosexuellen Orientierung stehen.
Darüber habe ich einem guten Bekannten eine Nachricht geschrieben. Und als die knappe Antwort zurück kam: „Oh Gott, wie schön!“ kamen mir die Tränen.
Es hat mich anscheinend so angerührt, was ich an Befreiung, Ermutigung, Anerkennung und Dankbarkeit in diesem kurzen Ausruf geahnt und gespürt habe.
Denn ich wusste, dass mein Bekannter selbst in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt und dies über viele Jahre hin vor seinem Umfeld und seinem kirchlichen Arbeitgeber mühsam geheim hält.
Ich empfinde großen Respekt gegenüber den Menschen, die heute diesen mutigen Schritt gehen, öffentlich zu dem zu stehen, was einen wesentlichen Teil ihrer Identität ausmacht.
Gleichzeitig sehe ich in dieser Aktion das Bemühen, für eine Kirche ohne Angst einzutreten, die Menschen in ihrer Würde anzuerkennen, gegen Diskriminierung und Herabwürdigung aufzustehen und die befreiende Botschaft des Evangeliums zu konkretisieren.
Als Mitarbeiter der Akademie wünsche ich mir, dass Menschen in unseren Veranstaltungen immer wieder um solche wesentlichen Fragen der eigenen Existenz, der Gesellschaft und der Kirche ringen können. Als Mitglied der katholischen Kirche wünsche ich mir, dass Not-wendige Veränderungen in der kirchlichen Sexuallehre und in den kirchlichen Machtstrukturen endlich angegangen werden.