Newsletter der Domschule- Februar 2022

Newsletter der Domschule- Februar 2022

Newsletter Domschule Würzburg

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‍heute morgen beim Frühstück kamen mir die Tränen.

Ich hatte von Menschen gelesen, die in der Kirche arbeiten und heute in der Aktion „outinchurch“ öffentlich machen, dass sie zu ihrer nicht-hererosexuellen Orientierung stehen.

Darüber habe ich einem guten Bekannten eine Nachricht geschrieben. Und als die knappe Antwort zurück kam: „Oh Gott, wie schön!“ kamen mir die Tränen.

Es hat mich anscheinend so angerührt, was ich an Befreiung, Ermutigung, Anerkennung und Dankbarkeit in diesem kurzen Ausruf geahnt und gespürt habe.

Denn ich wusste, dass mein Bekannter selbst in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt und dies über viele Jahre hin vor seinem Umfeld und seinem kirchlichen Arbeitgeber mühsam geheim hält.

Ich empfinde großen Respekt gegenüber den Menschen, die heute diesen mutigen Schritt gehen, öffentlich zu dem zu stehen, was einen wesentlichen Teil ihrer Identität ausmacht.

Gleichzeitig sehe ich in dieser Aktion das Bemühen, für eine Kirche ohne Angst einzutreten, die Menschen in ihrer Würde anzuerkennen, gegen Diskriminierung und Herabwürdigung aufzustehen und die befreiende Botschaft des Evangeliums zu konkretisieren.

Als Mitarbeiter der Akademie wünsche ich mir, dass Menschen in unseren Veranstaltungen immer wieder um solche wesentlichen Fragen der eigenen Existenz, der Gesellschaft und der Kirche ringen können. Als Mitglied der katholischen Kirche wünsche ich mir, dass Not-wendige Veränderungen in der kirchlichen Sexuallehre und in den kirchlichen Machtstrukturen endlich angegangen werden.

Dr. Armin Bettinger


‍Veranstaltungen

Vortrag am 16. Februar 2022

Leben und Sterben in Würde

Die Würde des Menschen und ihre Wahrung werden in unserer Gesellschaft und im Gesundheitswesen als essentiell angesehen. Dennoch ist das Würdeempfinden für viele ein unscharfes Konzept und seine Wahrung geht im Alltag des Gesundheitssystems oft unter. Doch insbesondere in der Behandlung fortgeschrittener Erkrankungen und der Begleitung Sterbender sollte die Wahrung des Würdeempfindens zentral sein.

Der Vortrag geht auf die Situation schwerkranker Menschen am Lebensende ein. Dabei werden Bedingungen dargestellt, die das Würdeempfinden dieser Menschen beeinträchtigen. Diese Bedingungen lassen sich im Bereich krankheitsbezogener, sozialer und psychischer Faktoren ansiedeln. Um Menschen am Lebensende würdevoll begleiten zu können, wird eine besondere Haltung der Behandler gefordert. Zusätzlich wird die Selbstfürsorge der Behandler als eine Rahmenbedingung thematisiert.

In diesem Vortrag wird erläutert, wie es gelingen kann, Sterben in Würde überall im ambulanten und stationären Bereich zu ermöglichen.

 

Leben und Sterben in Würde

Buchpräsentation am 21. Februar 2022

Frauen ins Amt!

Nach dem Buch „Weil Gott es so will. Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin und Priesterin“ stellen Philippa Rath und Burkhard Hose die Perspektive von Männern zur Rolle der Frauen in der Kirche zusammen. Dieses Buch sammelt 100 persönliche Erfahrungszeugnisse von Kirchenmännern, Bischöfen, Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Laien aus mehreren Generationen und aus dem gesamten deutschen Sprachraum. Phillipa Rath und Burkhard Hose präsentieren an dem Abend das Buch der Öffentlichkeit.

Frauen ins Amt!

Podiumsdiskussion am 22. Februar 2022

Wer darf übersetzen?

Ein Gespräch über Sprache, Literatur und Identität

Unsere Identität prägt unsere Sprache und umgekehrt. Beide bestimmen unsere Wahrnehmung. Aber hilft uns diese Erkenntnis, oder schränkt sie uns ein? Kann man sich in andere hineinversetzen oder sollten nur solche Menschen Texte über Minderheiten schreiben und übersetzen die diesen selbst angehören?

Drei Expert*innen diskutieren über Identität, Literatur und Übersetzung.

Wer darf übersetzen?


‍Neues

Tagung "Offen sein", geplant für den
12. Februar wird verschoben.

Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Tagung „Offen sein - Würzburger Impulse zu einer christlichen Spiritualität im 21. Jahrhundert“, die für den 12. Februar 2022 geplant war, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Sobald der neue Termin feststeht, informieren wir darüber.