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Newletter der Domschule - April 2024

Newletter der Domschule - April 2024

Newsletter Domschule Würzburg

‍Besucher,

als das Burkardushaus in Würzburg 2015 nach mehrjähriger Renovierungszeit wieder eröffnet werden sollte, wollte ich gerne Roger Willemsen, den bekannten Autor, Publizisten, Moderator und Intellektuellen zu einer besonderen Eröffnungsveranstaltung einladen.

Ich war ein halbes Jahr vorher bei einer Lesung von ihm gewesen, bin mit ihm ins Gespräch gekommen und hatte ihn dabei schon auf die Idee angesprochen, ihn in die Domschule nach Würzburg einzuladen. Er hatte sehr freundlich reagiert und fand es ausgesprochen spannend, einmal in einer katholischen Akademie zu sprechen.

Ein paar Monate später wollte ich dann das Vorhaben konkretisieren und schrieb ihm eine Mail. In der Antwort erfuhr ich, dass er in der Zwischenzeit an Krebs erkrankt ist. Wenig später ist er gestorben.

Von ihm stammt der Satz: „Das Leben können wir nicht verlängern, aber wir können es verdichten.“

Jetzt in den Tagen vor Ostern taucht dieser Satz bei mir wieder auf. Und ich denke, vielleicht ist es genau das, was wir an Ostern, diesem Fest des Lebens, feiern: verdichtetes Leben.

Je älter ich werde, und je öfter ich in meinem Alltag und in vielen Begegnungen in Berührung komme damit, dass das Leben nicht unendlich, sondern eben begrenzt ist, desto mehr entdecke ich für mich die Weisheit dieses Satzes. Und mir werden die Momente immer kostbarer, in denen mich verdichtetes Leben berührt und beschenkt.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gesegnetes und frohes Osterfest!


‍Veranstaltungen

Literaturabend am 19. April 2024

"Die Sichel mäht die Zeit zu Heu"

Die Lyrik Rose Ausländers in einem Dialog mit der Musik

Neben Hilde Domin und Nelly Sachs zählt Rose Ausländer zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen der Nachkriegszeit. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung gelangte sie über mehrere Stationen 1944 nach New York, in den 1960er Jahren kam sie schließlich wieder zurück nach Europa.

Ihr umfangreiches lyrisches Werk ist von den Erfahrungen der Heimatlosigkeit im Exil und dem Überleben des Holocausts gekennzeichnet. Ihre Texte halfen ihr, über die Phasen der Vereinsamung und der Trauer hinwegzukommen. Sie machen auch den Leser*innen und Hörer*innen Mut – Mut zum Leben. 

© pixabay.com

Monolog mit Kai Christian Moritz

Richard II.

Solo eines Königs

Richard II. - einer, der ein Königreich verliert und eine Seele gewinnt – wird in diesem „Monolog für einen Schauspieler“ vom Schluss her erzählt. Als rechtloses Subjekt findet sich der einst so mächtige Herrscher im Kerker wieder, abgesetzt vom Usurpator, allein mit den Stimmen der Vergangenheit, zwischen Selbstbetrug und Erkenntnis, Aufbegehren und Selbstzerstörung. Alle Stadien seines Sturzes vom Thron durchlebt er – eingekerkert und verlassen - noch einmal, und so zwingt ihn der Verlust der Königswürde, sich im Angesicht der eigenen Vernichtung seiner selbst bewusst zu werden. Zu Anfang dieses Ritts steht ein Sündenfall: der Bruch der gegebenen Ordnung, die Absetzung eines von Gott eingesetzten Königs. Damit markiert Richards Sturz aus allen Gewissheiten in die Unbehaustheit der Existenz beispielhaft jenes Erwachen der menschlichen Individualität, das als revolutionäre Entdeckung des Ichs in der Renaissance beginnt und direkt in die Unübersichtlichkeit und Geworfenheit unseres modernen Lebens führt.

Die Einührung von Prof. Dr. Maria Eisenmann ordnet das Stück historisch und literarisch ein.

Termine

(Außerdem finden Sie hier weitere Informationen)

© Janine Schmitz, Photothek Gestaltung Jochen Tratz

‍Neues

"Gemeinsam schaffen wir den Wandel"

Diesem Motto schließt sich die Domschule Würzburg heuer an und bietet im Rahmen der Zukunftswoche der memoStiftung mit Kooperationspartner*innen zwei Veranstaltungen an. 

© zukunftswoche-mainfranken.de

NEU im Programm: Vorträge von Dr. Roland Flade und Prof. Dr. Edith Raim am 14. Mai 2024

Yehuda Amichai zum 100. Geburtstag

 Am 3. Mai 2024 würde der große Dichter Yehuda Amichai seinen 100. Geburtstag feiern. 1924 als Ludwig Pfeuffer in Würzburg geboren und seit 1937 in Jerusalem lebend, avancierte Amichai zum Nationaldichter Israels. Die Beziehungen Amichais zu seiner Geburtsstadt Würzburg sind nie abgerissen. Die Vorträge von Dr. Roland Flade und Prof. Dr. Edith Raim gehen hier auf Spurensuche.

© Petra Winkelhard

NEU im Programm: Gesprächsabend am 23. Mai 2024 im Mainfranken Theater

Über den Tod und den Umgang mit ihm

Eine ungeliebte Wahrheit ist, dass das Leben endlich ist und wir Menschen sterben werden. Ähnlich geht es der Ente am Teich, sie begegnet dem Tod und lernt mit ihm für kurze Zeit zu leben. Beinahe könnte man diese Begegnung Freundschaft nennen.

Das Theaterstück "ENTE, TOD und TULPE" greift das Thema sterben mit Humor und Leichtigkeit auf.

Im Gespräch werden vor allem der Umgang von Kindern mit den Themen Sterben, Tod und Trauer aufgegriffen..

© Mainfranken Theater