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Newsletter der Domschule - Juni 2025

Newsletter der Domschule - Juni 2025

Newsletter Domschule Würzburg

‍Besucher,

in diesem Frühjahr habe ich immer wieder einmal einen Blick auf eine Wanderfalken-Webcam des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz in Bayern geworfen. Man kann dort über zwei installierte Kameras einen Blick hinein in den Horst und einen auf die Freifläche vor dem Horst werfen, auf dem die Altvögel landen und sich von dort aus wieder in die Lüfte begeben. Ich konnte sehen, wie das Wanderfalken-Paar drei Eier abgelegt hatte und wie die beiden abwechselnd auf den Eiern zum Brüten saßen. Dann waren irgendwann einmal die Jungvögel ausgeschlüpft, noch ganz flauschige weiße Knäuel. Inzwischen sind die Jungvögel herangewachsen, haben ein ganz anderes Federkleid bekommen, und breiten auf der Freifläche vor dem Horst schon ab und zu mal die Flügel aus, so als würden sie langsam verstehen, das sie irgendwann einmal losfliegen werden. Die Altvögel schaffen immer noch die Nahrung herbei.
Und das Ganze spielt sich auf der Höhe eines Mobilfunkmastes (oder bei einer anderen Webcam auf der Spitze eines Burgturmes) ab, also in luftiger Höhe. Faszinierend, wenn man so nahe dem Leben beim Entstehen und sich Entfalten zuschauen kann.

Es wird wohl nur noch wenige Tage dauern, bis diese Jungvögel sich vom Rand der Freifläche aus hinaus in die freie Luft begeben, noch ungelenk mit ihren Flügeln schlagen und dabei erleben, dass da etwas ist, was trägt.
Mich beschäftigt dieser Moment. Wie es wohl sein mag, zum ersten Mal im Leben den festen Boden zu verlassen und mit einem Schritt, wahrscheinlich besser: einem Flügelschlag, sich der Luft anzuvertrauen und sich darauf zu verlassen, dass sie trägt?

Wo nimmt so ein Vogel diese Zuversicht her, wo kommt dieses Zutrauen ins Leben her, woher dieses Vertrauen?

Mit den besten Wünschen für das bevorstehende Pfingstfest und herzlichen Grüßen aus der Domschule

Dr. Dietmar Kretz

‍Veranstaltungen

Dialog am 04. Juni 2025

Das Reich Gottes auf Erden

Eine mythologisch-philosophische Erwartung und ihre Enttäuschung.
Ein Dialog mit Michael Köhlmeier und Konrad Paul Liessmann

‍Für Thomas Müntzer und der Gefolgschaft im Bauernkrieg hatte das biblische Buch Daniel eine große Bedeutung. Der Schriftsteller Michael Köhlmeier wird dem Publikum zunächst aus dem benannten Buch des Traumdeuters und Sehers Daniel erzählen. Daraus entwickelt sich im Dialog mit dem Philosophen Paul Konrad Liessmann eine Auseinandersetzung mit dem Text und die Konsequenzen für unsere Vorstellungen von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.

© Florian Lechner

Buchpräsentation am 25. Juni 2025

„Meine Hoffnung übersteigt alle Grenzen“

Ein Gespräch über Leben und Glauben mit Philippa Rath und Burkhard Hose

Die Benediktinerin Philippa Rath und der Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose zeigen mit ihrem vielfältigen Engagement, wie man mit der Kraft der Hoffnung Widerständen trotzen und Grenzen überwinden kann. In einem sehr persönlichen Interviewbuch, das vor Jahresfrist im Herder-Verlag erschienen ist, sprechen die beiden über ihre Wurzeln, über Krisen, die sie durchgestanden haben, über ihren Glauben und über eine Kirche der Zukunft.
Im Gespräch mit Dr. Rainer Dvorak laden beide dazu ein, an diesem Austausch teilzuhaben.

© Domschule

Online-Vortrag am 26. Juni 2025

Der Bauernkrieg -
Ein Medienereignis

Der Bauernkrieg bildet neben der Reformation die Schwelle zur Neuzeit. Anders als die Reformatoren aber können seine Protagonisten ihre teilweise modern klingenden Forderungen nicht durchsetzen. Die Erhebung der Bauern wird blutig niedergeschlagen.
Der Bauernkrieg wurde immer auch ideologisch interpretiert – schon zeitgenössisch war er, so Thomas Kaufmann, vor allem ein Medienereignis. Durch umfassende Quellenstudien entlarvt Kaufmann ideologische Verzerrungen und präsentiert eine fesselnde Neuinterpretation dieses bedeutenden Ereignisses. Mit Leidenschaft und Expertise öffnet er einen völlig neuen Blick auf den Bauernkrieg. Eine Analyse, die nicht nur Vergangenes beleuchtet, sondern auch unsere Sichtweise auf die Gegenwart und Zukunft neu formt.

Newsletterbild

© Herder Verlag

‍Neues und Interessantes

Film und Gespräch am 21. Juni 2025

Habemus feminas

Pilgerreise für eine „Kirche mit* den Frauen“

„Pilger*innen der Hoffnung“ lautet das Motto des Heiligen Jahres 2025. Was geschieht wenn die Hoffnungen von Menschen am Ende eines langen Weges enttäuscht zurückbleiben? Was ist nötig um wieder Hoffnung zu schöpfen? Und wie fühlt es sich an in Gemeinschaft zu hoffen? All das sind Themen die der Film „Habemus feminas!“ - „Wir haben Frauen!“ - von drei Studierenden (Silvan Hohl, Nino Burkart und Ahren Merz) berührend ins Bild gebracht werden.

© Maximilian Silvan