Newsletter der Domschule - Juni 2022

Newsletter der Domschule - Juni 2022

Newsletter Domschule Würzburg

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‍sie sitzt einsam vor dem Schwedischen Reichstag. Mit Wut im Bauch und einem Schild im Arm. Auf dem steht „Schulstreik für das Klima“. Das kleine Persönchen mit den zwei Zöpfen ist 15, sieht aber viel jünger aus. Sie schreit keine Parolen, sie ist einfach nur da und hält ihr Schild hoch – an jenem 20. August 2018. Es ist der erste Schultag nach dem heißesten Sommer, den Europa bis dahin erlebt hat.

So geht das drei Wochen lang. Tag für Tag schwänzt sie die Schule und hockt auf dem Steinboden vor dem Parlament. Kein Jahr später kennt sie die ganze Welt: Greta Thunberg ist das Gesicht der internationalen Klimaschutzbewegung, Vorbild von Millionen Jugendlichen in vielen Ländern, die wie sie freitags für den Klimaschutz die Schule schwänzen – und natürlich ein Hassobjekt für alle, die den Klimawandel leugnen.

Was lässt Greta Thunberg aufbegehren? Sie selbst hat es einmal so ausgedrückt: „Ich sehe die Welt aus einer anderen Perspektive. Und ich mag es nicht, wenn die Menschen das eine sagen und das andere tun.“ Die Welt aus einer anderen Perspektive sehen – und dann entdecken, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Macht die Augen auf! Denkt um! Ändert Euer Leben! Das ist ihre Botschaft.

Menschen, die klein anfangen, aber sich mit Haut und Haar einer großen Sache verschreiben und dabei über sich hinauswachsen, gab es immer in der Geschichte der Menschheit. Sie stehen oft am Anfang großer Bewegungen, die die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen beginnen – kleiner Anfang, große Wirkung.

In einem pfiffigen Gedicht heißt es: 
"Ich brachte das Fass zum Überlaufen! Sagte der Tropfen.
Ich brachte das Feuer zum Überspringen! Sagte der Funke.
Ich brachte das Veilchen zum Blühen! Sagte der Sonnenstrahl.
Was ist das schon?
Ich habe in zwei Menschen die Liebe geweckt! Sagte das Zwinkern."

Ein frohes Pfingstfest wünscht Ihnen 


‍Veranstaltungen

Studientag am 24. Juni 2022

Christentum und Politik

Verhältnisbestimmungen im Horizont von Augustinus und "Augustinismus"

Augustinus von Hippo (354-430) hat in seinen Schriften zahlreiche Ideen für eine „politische Theorie“ aus christlicher Perspektive vorgelegt. Darüber hinaus agierte er als einflussreicher „Kirchenpolitiker“. Damit hat er über Jahrhunderte hinweg Spuren hinterlassen. Gerade im anglo-amerikanischen Kulturraum kristallisieren sich gegenwärtige Diskussionen zur Verhältnisbestimmung von Christentum und Politik um Augustinus. Der 19. (virtuelle!) Augustinus-Studientag des ZAF wirft in Vorträgen ausgewählter Expert*innen Schlaglichter auf das Themenfeld und lädt zum Austausch ein.

Christentum und Politik

Tagung am 25. Juni 2022

Wohnt Gott in Heiligen Räumen?

Biblische Spurensuche und Ressonanzen in der Gegenwart

Was ist eigentlich ein heiliger Raum? Ist der biblische Gott nur im Tempel präsent? Braucht er heute Kirchengebäude? Die Bibel ist davon überzeugt, dass Gott im Raum präsent ist und meint damit doch mehr als nur Gebäude aus Stein. Unsere Tagung begibt sich auf eine spannende Spurensuche: in der Bibel, aber auch an einem inspirierenden Hotspot von Würzburg - dem Stadtteil Hubland. Dort stellt sich gerade im Rahmen eines pastoralen Projekts neu die Frage, wo Gott eigentlich wohnt.

Wohnt Gott in Heiligen Räumen?

Andersort am 30. Juni 2022

Intensivstation

Pflege zum Leben

Bei vielen Menschen löst der Begriff Intensivstation Ängste und unangenehme Gefühle aus. Verständlich – ist doch ein Aufenthalt dort nur bei einem starken körperlichen oder psychischen Ausnahmezustand nötig und deshalb für unser Empfinden mit der Bedrohung von Tod und unabwendbarer Krankheit verknüpft. Doch die Intensivstation bietet zunächst Folgendes: Die Chance, mittels intensiver Überwachung, Betreuung und Therapie den Zustand eines schwer erkrankten Menschen zu stabilisieren und zu verbessern. Verschiedene Berufsgruppen engagieren sich hier in einem interdisziplinären Team. Sie alle tragen dazu bei, dass Krankheit und schlimmstenfalls Tod abgewendet werden können. Die Corona-Pandemie führt uns deutlich vor Augen, wie kostbar und begrenzt die Versorgung auf einer Intensivstation sein kann.

Intensivstation


‍Neues

Mitten in der Stadt: Gemeinsames Nachdenken über die Gewalttat am Barbarossaplatz

Gesprächsabend unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Christian Schuchardt

Am 25. Juni 2021 kam es mitten in Würzburgs Innenstadt zu einer Messerattacke auf 9 Frauen und Kinder, von denen 3 Frauen sterben mussten und 4 Frauen, ein Jugendlicher und ein Mädchen schwer verletzt wurden. Eine Woche später zeigten 600 Menschen ihre Trauer und Anteilnahme bei einer Menschenkette in Würzburgs Innenstadt, zu der das Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage aufrief.

Mitten in der Stadt: Gemeinsames Nachdenken über die Gewalttat am Barbarossaplatz

Einfach.Mensch.Sein.

„Bücher und Freiheit“ nennt Amartya Sen seine Rede und spricht über die Verletzung der politischen Freiheitsrechte - gerade in der sogenannten freien Welt.

Ökonomische und soziale Verantwortung müssen keine Widersprüche sein; in unserer Freiheit zum Streit, nicht am Wohlstand, zeigt sich wirklicher wirtschaftlicher Fortschritt. Diese Vielfalt erarbeitet das Then-Quartett sprachlich und musikalisch und webt es zu einem Ganzen.

Die Orte dieser Reihe stehen noch nicht fest, sondern ergeben sich aus der Erarbeitung des Themas der jeweiligen Rede mit den Künstlern.

Die Rede von Amartya Sen wird in der Wärmehalle der Bahnhofsmission aufgeführt. Hier wird die oben angesprochene ökonomische und soziale Verantwortung auf besondere Weise sichtbar.

Einfach.Mensch.Sein.

Studientag Theologie im Fernkurs der Zukunft 

Seit dem 1. April 2022 hat Theologie im Fernkurs mit Dr. Stefan Meyer-Ahlen einen neuen Leiter. Aus diesem Anlass laden wir herzlich zu einer Impulsveranstaltung zur Zukunft der theologischen Bildung im Wege des Fernstudiums ein. Wie können bzw. sollen Kompetenzen und Kenntnisse in der Theologie zukünftig erworben werden? Was sind zukünftige Themen bzw. Themenfelder, auf die einzugehen sein wird? Welche Methoden werden die Vorgehensweisen prägen? Welche Positionen sollten besonders rezipiert werden?

Theologie im Fernkurs der Zukunft