Newsletter der Domschule - März 2023

Newsletter der Domschule - März 2023

Newsletter Domschule Würzburg

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Anna Magdalena Bössen begibt sich auf die Walz. Mit dem Fahrrad fährt sie durch Deutschland. Ihr Handwerkszeug ist ihre Stimme: Gegen Kost und Logis trägt die diplomierte Rezitatorin Gedichte vor. Ganz unterschiedliche Menschen haben Anna Magdalena zu sich nach Hause eingeladen. Am Anfang waren es fünf und am Ende über hundert. Als Gastgeschenk hat sie im Wohnzimmer, auf dem Schiff oder auf dem Dorfplatz Gedichte vorgetragen. 

Sie nennt das Projekt „Deutschland - ein Wandermärchen“. Am Ende ist sie über 8000 km geradelt. Dabei hat sie sich an vieles gewöhnt: an Gegenwind, Regen und Durststrecken. Doch dieses Ankommen an einer fremden Tür hat seine faszinierende Einzigartigkeit nicht verloren. Sie durfte in fremde Schicksale eintauchen. Da haben Menschen nicht nur ihr Haus, sondern ihr Herz geöffnet. Dahinter steckt der Gedanke, ob nicht alle hier in diesem Land, im Grunde alle Menschen, zusammengehören und eine Familie sind.

Mich fasziniert besonders, dass sich ein Mensch auf die Suche nach Identität begibt und sich dabei fallen lässt. Anna Magdalena Bössen sagt das einmal so: Man kann nichts erreichen ohne die Hilfe anderer.

Diese Erfahrung dürfen wir auch in jeder Bildungsveranstaltung erleben. Ich kann vom Austausch oder auch nur von einer klug gestellten Frage lernen oder eine neue Perspektive gewinnen. Das ist der Mehrwert gegenüber einem Buch oder Text im Internet.

Übrigens: Anna Magdalena Bössen gestaltet in dem Jahr den Karmittwoch in der Augustinerkirche. Sie greift die Themen dieser besonders geprägten Tage auf und bringt auch nach Würzburg Gedichte als Gastgeschenk mit.

Dr. Dietmar Kretz


‍Veranstaltungen

Vortrag am 03. März 2023

Gelebtes, erzähltes und gelingendes Leben

Psychosoziale und ethische Funktionen autobiographischer Geschichten

‍Menschen leben in mehrfacher Hinsicht anders als andere Tiere. Zu den anthropologischen Besonderheiten zählt eine Sprache, die es erlaubt, das gelebte Leben in Geschichten zu erzählen. Solche Geschichten handeln von Glück und Unglück, von vollbrachten Taten und erlittenen Widerfahrnissen, von Zufällen und autonomen Projekten, Bindungen und Beziehungen und vielem mehr. Menschen sind Geschichtenerzählende. In vielen Kulturen drehen sich ihre allgegenwärtigen Erzählungen um das eigene Selbst und die individuelle Einbettung in geschichtliche, materielle und soziale Verhältnisse.

Gelebtes, erzähltes und gelingendes Leben

Literaturabend am 29. März 2023

Literatursalon

In diesem an drei Abenden stattfindenden Literatursalon wird alte und neue Literatur gelesen und anschließend gemeinsam diskutiert und interpretiert, gelobt oder kritisiert. Im Zentrum der Treffen stehen das Gespräch über die individuellen Lektüreerfahrungen sowie die Erweiterung und Bereicherung der je eigenen Rezeption im Austausch mit anderen Lesenden.

Weitere Termine sind: 26.04.2023 und 28.06.2023

Literatursalon

Monolog am 05. April 2023

Schatten und Licht

Ein Atemholen in Wort und Musik

Angst, Leid und Schmerz, Macht und Ohnmacht, Gut und Böse, aber auch Hoffnung und Liebe prägen das ganze Leben und geraten in den Kartagen besonders in den Blick: Schatten und Licht. Das ganze Menschsein ist von diesen Spannungen und Erfahrungen geprägt. Der Schatz der Poesie greift das Ringen auf, bringt es zur Sprache und möchte die Seele berühren. Die Musik geht mit den Themen in Resonanz, damit den Worten ein Raum zum Nachklingen eröffnet wird.

Schatten und Licht


‍Neues

Normen und Ideale

19. Symposium des Mediävistenverbandes e. V.

Jede Kultur kennt Regularien, die in unterschiedlicher Verbindlichkeit das Zusammenleben ordnen. Ihren Ausdruck finden sie in den verschiedensten Medien, in religiösen und in Gesetzestexten, aber auch in der Bildenden Kunst, in der Literatur, im philosophischen Diskurs. Die Bandbreite reicht von religiösen, kirchlichen und weltlichen Gesetzestexten über Verhaltensnormen (etwa Tugendkataloge) und Vorstellungen vom guten Leben bis zu Vorstellungen etwa des idealen Königs oder des "idealen Schönen". Für alle Arten von Kunst gilt, dass sich die Autoren an Wertmaßstäben orientieren, diese bestätigen und gegebenenfalls auch zur Diskussion stellen.

Normen und  Ideale

Erfahrene Würde

Eine Spurensuche in den Märchen der Welt

Vor 75 Jahren haben die Vereinten Nationen sich auf die Menschenrechte verpflichtet als Grundlage für ein menschenwürdiges Leben. Ihre Basis liegt in der Freiheit und Gleichheit eines jeden Menschen. Die Menschenwürde ist nun auch eines der großen Themen der Märchen, wenn auch nicht theoretisch und abstrakt, sondern bildhaft verdichtet.

Zu diesem Märchen Seminar vom 17. bis 19. März sind noch wenige Restplätze frei!

Erfahrene Würde